Zahlreiche Radfahrer und Fußgänger haben es bereits erlebt: Ein Lastwagen biegt rechts ab, und der Fahrer sieht nicht, dass neben ihm jemand fährt oder geht. Abbiegeassistenten können das Problem lösen, dass Personen im toten Winkel nicht zu sehen sind. Aus diesem Grund hat die Bremerin Janine Schulz am Mittwoch Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) eine Petition zum Schutz vor Abbiegeunfällen mit mehr als 1500 Unterschriften überreicht.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern, dass neue Lastwagen für den städtischen Fuhrpark mit den technischen Warnsystemen ausgestattet und vorhandene Lkw nachgerüstet werden. Seit Jahren setzt sich die Erzieherin Schulz für das Thema ein, weil sie als Radfahrerin selbst Opfer eines Unfalls mit einem abbiegenden Lastwagen geworden ist. Zwei Wochen hat Schulz damals im künstlichen Koma gelegen und spürt nach 20 Operationen noch heute die Folgen. Die Petition läuft über eine Plattform der Organisation Campact. Eine bundesweite Petition haben inzwischen an die 179.000 Menschen unterschrieben.
Abbiegeassistenten als Pflicht
„Abbiegeassistenten können Leben retten“, sagt Senatorin Schaefer. Sie werde sich als Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz dafür einsetzen, die Systeme für Lkw bundesweit schnellstmöglich zur Pflicht zu machen. Bremen sei in dem Bereich gut aufgestellt: „Die Müllautos der Bremer Stadtreinigung und Nehlsen haben bereits Abbiegeassistenten. Auch die Kanal-Lastwagen von Hansewasser wurden damit ausgestattet“, so Schaefer. Weil die Aktion über eine private Plattform laufe, gehe sie nicht an den Petitionsausschuss der Bürgerschaft, sagt dessen Vorsitzender, Claas Rohmeyer (CDU). Somit gebe es auch keine parlamentarische Befassung.