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Der Bus auf Abruf und Linien im Takt

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Ein Bus im Straßenverkehr. Im Vordergrund ein Radfahrer und ein Auto.
Mehr Busverkehr? Der Verkehrsausschuss des Landkreises will sich heute mit diesem Thema befassen. © Wienken

Verden – Der Bus, der einfach auf Abruf kommt. Kürzere Wartezeiten am Busbahnhof oder auf dem Bahnsteig. Gerade auf dem Land ist ein öffentlicher Personennahverkehr, der das leisten kann, schwer zu finden. Dass das aber mehr als Zukunftsmusik ist und diese Zukunft gar nicht mal so fern ist, will die Bundesregierung mit einem Förderprogramm ermöglichen.

Die Anträge können bereits seit Januar gestellt werden und der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (ZVBN) bereitet Projekte vor, die noch in diesem Jahr starten könnten. In der Sitzung des Planungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Bauausschusses beraten die Mitglieder heute, ab 17 Uhr, im Kreishaus darüber.

Für den Klimaschutz mehr ÖPNV

„Schon aus Gründen des Klimaschutzes ist es unbedingt erforderlich, den Individualverkehr zu reduzieren und den ÖPNV zu stärken. Der Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV kann jedoch nur gelingen, wenn der ÖPNV attraktiver wird und die Menschen schnell und unkompliziert ihr Ziel erreichen können.“ Diese Sätze der Grünen-Fraktionschefin Ulla Schobert könnten auch über dem Förderprogramm aus dem Bundesverkehrsministerium stehen. Sie stehen aber in einem Antrag der Fraktion, der sich mit der CDU-Initiative für die Anbindung von Thedinghausen ans Bremer Straßenbahnnetz befasst. Wenn man die ehemalige Verbindung der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn (BTE-Strecke) zum Bahnhof Kirchweyhe mit Fahrzeugen reaktiviert, die alternative Antriebsformen nutzen, könnte die Fahrtzeit verkürzt und eine Elektrifizierung unnötig werden, ist der Vorschlag der Grünen.

Projekte, die wie dieses die Attraktivität des ÖPNV erhöhen, hat auch das Bundesprogramm im Sinn. Allerdings setzt das Ministerium mehr auf Stellschrauben, wie die Vertaktung der Linien und eine Ausweitung des Angebots.

Was die Förderung selbst attraktiv macht, ist die hohe Quote von 80 Prozent. Wie die Stabsstelle Planung im Kreishaus mitteilt, könnte mit zusätzlicher Landesförderung eine Quote von 95 Prozent erreicht werden. Beim ZVBN hat das einiges in Gang gesetzt. Er will eine Projektskizze einreichen.

Landkreis als Modellregion

Neuland beschreitet der Verband mit einem Angebot, für das der Landkreis Verden als Modellregion dienen soll. „Ein On-Demand-Verkehr ist eine Art Shuttleservice für mehrere Personen“, erklärt die Stabsstelle. Gespräche mit einem möglichen Anbieter haben bereits stattgefunden.

Zudem ist angedacht, auf den Linien 702 (Thedinghausen-Achim) und 745 (Oyten-Achim) mit zusätzlichen Fahrten die Mittagslücke zu schließen und in der Woche einen Zweistundentakt zu realisieren. Ähnlich sind Verbesserungen zwischen Verden und Thedinghausen auf der Linie 720, nach Rethem, Hoya und Bremen angedacht. Auf der Linie 750 (Thedinghausen-Bremen) soll mit einer Anbindung an den Südkreis eine schnellere Verbindung zum Flughafen Bremen geschaffen werden.

Hohe Förderquote

Nach bisherigen Berechnungen, so berichtet die Stabsstelle, würden sich Mehrkosten von 600 000 Euro jährlich ergeben. Bei einer Förderquote von 80 Prozent wären noch 120 000 Euro pro Jahr offen. „Hiervon müsste der Landkreis Verden die Hälfte übernehmen. Die andere Hälfte würde aus dem Förderfond des ZVBN kommen“, informiert die Kreisverwaltung.

Verbesserungen schon mit dem Fahrplanwechsel im Dezember

Die Bundesmittel seien sei auf drei Jahre begrenzt. „Sollte der Förderantrag des ZVBN positiv beschieden werden, könnte die Umsetzung der Angebotsverbesserungen zum Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres erfolgen“, heißt es in der Mitteilungsvorlage.  kle

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